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Vom Hörsaal in verantwortungsvolle und zukunftsweisende Projekte. 

Zukunftsforscher sind sich einig – die Digitalisierung ist längst in der Gegenwart angekommen. Nun gilt es, sie unter Einbezug von Schlüsseltechnologien, wie dem „Internet der Dinge“ und der „Künstlichen Intelligenz“, ökonomisch, ökologisch und sozial konstruktiv zu gestalten.

Dabei fällt dem IT-Mittelstand, als Schrittmacher der Digitalisierung, eine besondere Rolle zu. Er stellt nicht nur die meisten IT-Arbeitsplätze und IT-Innovationen in Deutschland, sondern kann in einer Doppelrolle auch Multiplikator der Digitalisierung bei seinen Kunden, dem Anwender-Mittelstand, sein. Wenn Deutschlands mittelständische Unternehmen in Zukunft ihre digitale Souveränität sichern wollen, so müssen auch digitale Innovationen hier entstehen. Damit IT-Mittelständler im Wettbewerbsdruck auch in Zukunft gut aufgestellt sind, müssen vor allem über 80.000 unbesetzte Stellen für IT-Spezialisten und IT-Spezialistinnen in allen Branchen besetzt werden.

Dazu braucht der Wachstumsmarkt der Informations- und Kommunikationstechnologien Personal, welches neue Denkstrukturen, interdisziplinäre Ausbildungsformen sowie kreative und analytische Denkmuster mitbringt. Ein früher Zugang zu Technologie und die Bereitschaft, der rasanten Entwicklung mit lebenslangem Lernen gerecht zu werden, sind bei der Ausübung von IT-Berufen ein Vorteil. Dieses Tempo und das damit einhergehende Potential lässt sich mit folgenden Zahlen gut veranschaulichen: Das Marktvolumen im Bereich der Informationstechnologie hat in Deutschland im Jahr 2018 zum ersten Mal die Marke von 90 Milliarden Euro überschritten. Im Jahr 2018 wurden in Deutschland mit Hardware, Software und IT-Services Umsatzerlöse von rund 90,7 Milliarden Euro erzielt, im Vorjahr belief sich der Wert auf 87,2 Milliarden Euro. Umsatzstärkstes Segment war die IT-Dienstleistungsbranche mit knapp 40 Milliarden Euro, gefolgt von den Bereichen Hardware und Software. Diese Dynamiken werden nicht nur von großen IT-Riesen generiert. (1)

Der deutsche IT-Mittelstand hat an den oben genannten Zahlen einen beträchtlichen Anteil. Gerade im agilen IT-Markt ist es für Unternehmen wichtig, schnell qualifizierte Fachkräfte zu finden. Die Suche nach ihnen gestaltet sich jedoch schwierig, da häufig unterschiedliche Ausbildungsschwerpunkte und Ausbildungsniveaus vorherrschen. Langwierige Einreisebestimmungen, sodass Expats die Einreise erschwert wird, sind für den IT-Mittelstand eine große Hürde – hier hilft der projektbezogene Nearshore-Ansatz. Diesbezüglich begrüßt der BITMi die Harmonisierungsbemühungen der EU-Kommission, wie etwa beim e-Competence Framework. Viele Absolventen von MINT-Studiengängen, wozu auch IT-Abschlüsse zählen, sehen in großen Konzernen oder dem Silicon Valley ihre berufliche Zukunft. Dass viele attraktive Berufe in Deutschlands IT-Mittelstand ganze Branchendomänen abdecken und sich darüber hinaus auch sozial in ihren Regionen engagieren, ist nur auf den zweiten Blick sichtbar.

Hierzu sagt BITMi-Mitglied Albert Vallendar vom Personaldienstleister IT-Impulse: „Der Bedarf an Berufseinsteigern, als auch erfahrenen Fachkräften, ist im IT-Mittelstand aktuell sehr hoch. Unternehmen aus den Bereichen Standardsoftware als auch ‚Neue Technologien‘ brauchen für ihr geplantes Wachstum weitere Mitarbeiter. Gut ausgebildete Kandidaten, die sowohl etablierte Programmiersprachen als auch neueste Softwaremethoden beherrschen, sind extrem gefragt. Dabei bietet eine Anstellung im IT-Mittelstand besondere Vorteile. In nachhaltig gewachsenen Strukturen und in einem stabilen Umfeld werden die Mitarbeiter individuell gefördert und gefordert. Man kann sich fachlich auf einer soliden Basis weiterbilden, neueste Technologien einführen und sich so entsprechende seiner Interessen weiterentwickeln. Somit bieten sich zukunftsorientierte und interessante Aussichten in der Wachstumsbranche IT-Mittelstand.“

Besonders gefragt sind neben Software-Entwicklern auch Business- und Datenanalysten, Projektmanager, Analysten zur Qualitätssicherung, Systemadministratoren, Netzwerk-Analysten, Datenbank-Entwickler, Data-Warehouse Experten und ERP Sachverständige. Auch Quereinsteiger können sich durch das ortsungebundene absolvieren von Micro Certifications in Massive Open Online Courses (MOOCs) qualifizieren. Mit steigendem Einsatz von IT wird es immer wichtiger, nutzerzentrierte IT-Produkte zu entwickeln und immer komplexere Projekte zu managen. Hier können auch Fachfremde oder interdisziplinäre Absolventen in Projekten sehr wertvolle Rollen einnehmen.

(1) Statista (2019): Statistiken zur IT-Branche Deutschland.

Lesen Sie hier den kompletten Artikel im „Job Guide Bayern“ (Ausgabe Oktober 2019)

Text: Tarek Annan (IT-Consultant im Kompetenzzentrum IT-Wirtschaft)

 

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